Rastatt – Eindrücke und Bilder vom 30. September 2017

Zu diesem Beitrag

Als interessierter Zeitgenosse und als Freund der Bahn wollte ich mir vor Ort von der Gegebenheiten in Rastatt ein Bild machen. Zu diesem Zweck unternahm ich am Samstag, 30. September 2017, eine Reise nach Rastatt, um dort die Situation auf den Bahnhöfen und auf der Baustelle zu besichtigen. Die Reise war ergiebig, besonders auch wegen zwei Ereignissen auf der Rückreise.

Die Strecke wurde wie geplant am 2. Oktober 2017 wieder in Betrieb genommen. Da einige unserer Aussagen hier von genereller Natur sind, möchten wir Ihnen diesen Bericht trotzdem nicht vorenthalten.

Eindrücke und Bilder auf den Bahnhöfen Baden-Baden und Rastatt

In Baden-Baden mussten sich die zahlreichen Fahrgäste des IC 2874 durch die Unterführung zu den Bahnersatzbussen auf dem Bahnhofvorplatz begeben. Auf dem Bahnsteig warteten Mitarbeitende der DB AG und Hilfskräfte, um den Fahrgästen beim Aussteigen und beim Tragen des Reisegepäcks behilflich zu sein. Auf dem Bahnhofvorplatz standen mehrere Busse bereit, um die Menschen nach Rastatt zu befördern. Der Vorgang wickelte sich ruhig ab. Die Menschen verhielten sich gesittet und höflich. Niemand drängte sich vor oder beschwerte sich.

Auch bei der Ankunft in Rastatt standen Mitarbeitende der DB und Hilfspersonen in grosser Anzahl bereit, um den Fahrgästen zu helfen oder sie zum Zug zu begleiten. Podeste standen bereit, um den Passagieren das Einsteigen zu erleichtern.

Auf dem Bahnhofvorplatz befand sich ein grosses Zeltdach. Die Fahrgäste konnten sich mit kostenlosem Mineralwasser bedienen oder ihre Notdurft auf einem eigens aufgestellten WC-Container verrichten.

Die folgenden beiden Bilder wurden auf der Rückfahrt in Baden-Baden aufgenommen. Der Andrang war weniger gross. Zudem erfolgte der Personenstrom wegen den in gewissen Abständen eintreffenden Bahnersatzbussen kontinuierlicher.

Das Dispositiv der DB AG und die bereit stehenden Ressourcen waren enom beeindruckend. Es wurden keine Mittel gescheut, um die Folgen der Streckensperrung für die Fahrgäste möglichst gering zu halten.

Baustellenbesichtigung

Anschliessend besichtigte ich die im Bereich des Ortsteils Niederbühl gelegene Baustelle. Zahlreiche Bauarbeiter waren am Werk. Auf der hermetisch abgesperrten Baustelle herrschte beispielhafte Ordnung. Nur an wenigen Orten konnte man bis zu den Geleisen vordringen, ehe man weggewiesen wurde. Hier ein paar Bilder:

Streckensperrungssignale ausserhalb von Rastatt

Zwei Bilder vom Abschnitt, an dem mutmasslich der Untergrund eingebrochen war.

Schacht für die Montage oder Demontage der Tunnelbohrmaschine auf der Ostseite der Geleise, also nach der Unterquerung der Bahnstrecke.

Leitungen für das Kühlmittel, mit welchem der Untergrund vor dem Einsatz der Tunnelbormaschine vereist wird. Das Bild oben zeigt die riesigen Maschinen für die Erzeugung der Kälte.

Blick von Norden auf die Baustelle und den für den Schallschutz errichteten Erdwall.

Für den Immissionsschutz aufgeschütteter Erdwall etwa zwei Kilometer vor der Baustelle und entlang einer Landwirtschafts- und Naherholungszone.

Beginn der Rampe etwa über einen Kilometer südlich der Baustelle entfernt.

Zwei Bilder von dem im Tagbau erstellten Tunnel.

Zusammenfassend: Die DB AG scheint von einer Pechsträhne verfolgt zu sein. Eine vorbildlich organisierte Baustelle, ein mutiges und zukunftsweisendes Ausbaukonzept, renommierte und erfahrene Bauunternehmungen wie Züblin und Strabag und eine hohe Gestaltungs- und Ausführungsqualität der bereits erstellten Bauteile. Es bleibt zu hoffen, dass die Strecke wie geplant am 2. Oktober 2017 wieder in Betrieb genommen werden kann und weitere Unfälle ausbleiben.

Ereignisse auf der Rückreise

Zwei Ereignisse auf der Rückreise mit dem ICE 99473 sind der Erwähnung wert. Vorab Folgendes: Obschon in die Jahre gekommen, bieten die ICE selbst in der zweiten Klasse immer noch einen beispielhaft hohen Komfort betreffend die Sitze, die Innenraumgestaltung und die sanitären Anlagen. Der Komfort liegt sicher über dem Durchschnitt aus der ersten und der zweiten Klasse in den Doppelstock Fernzügen der SBB.

In Baden-Baden begab ich mich wegen den stark belegten 2.Klasse Wagen in der Mitte des ICE an die Spitze des Zuges. Vor mir ging ein korrekt und sportlich gekleideter etwa 50-jähriger Mann. Er schaute auf jeden Sitzplatz und wühlte in den Netzen auf den Rücklehnen ganz offensichtlich nach Wertgegenständen. Ein spezielles Bild.

In Offenburg stieg ein jüngerer und verwahrloster Mann zu. Er fiel durch unangenehme Ausdünstung auf. Das hielt unseren Mitfahrer aber nicht davon ab, die in den vordersten Wagen sitzenden Fahrgäste um Geld anzugehen – oder einfacher ausgedrückt – zu betteln. Sonderbar!

Unsere Fahrausweise wurden nicht kontrolliert. Das mag daran liegen, dass die Strecke vor Freiburg im Breisgau wegen einem „Notarzteinsatz“ vorübergehend gesperrt war und unser Zug eine Verspätung von etwa 40 Minuten erlitt. Immerhin bot die Exkursion Gelegenheit zum Wiedersehen mit einem ICE.

 

 

6 Gedanken zu „Rastatt – Eindrücke und Bilder vom 30. September 2017

  1. Guten Tag Ernst
    Interessante Reportage, genau so wie viele andere Bildreportagen auf Fokus OeV Schweiz.
    Warum aber hat es in (fast) jedem Bericht noch einen Seitenhieb auf die SBB und/oder die schweizerischen Gepflogenheiten? So auch diesmal in Bezug auf Sitze in 2. Klasse. Es ist einfach nicht alles besser bei OeBB, FS, DB & Co. als bei SBB, BLS, BAV, usw. Schau dir nur die Fachpresse verschiedener Länder an. Auch wenn die Baustelle jetzt offenbar perfekt organisiert ist – und logischerweise für Journis und Gaffer abgesperrt – so scheinen doch ziemlich drastische Fehlüberlegungen zum Debakel, auch in Sachen Umleitungen, geführt zu haben. Warum wurde nicht innert Wochenfrist ein Umfahrungsgleis um die neben den Gleisen liegende Fabrik gebaut, wie dies auf einem Keystone-Luftbild als mögliche Lösung erscheint (ob dies realisierbar gewesen wäre, kann ich nicht beurteilen).

    Quintessenz zu vielen Ungereimtheiten in den Bahnnetzen Europas: Eisenbahner und Ingenieure mit Können und Einsatzbereitschaft vor Ort werden durch Erbsenzähler, juristische Bremser, nationalistisch überregulierende Behörden und vermeintlich kundennützliche Elektronik ersetzt. So lassen sich Eisenbahnen nur bedingt servicegerecht und wirklich kundenorientiert betreiben. Es braucht im Hintergrund und nicht nur für den Notfall schlicht und einfach genügend Mitarbeitende und Mitdenkende auf allen Unternehmensebenen. Leider ist dies nicht gratis zu haben und das bringt zuletzt die Spar-Politiker auf den Plan.
    Beste Grüsse
    Kaspar P. Woker

    • Lieber Kaspar

      Vielen Dank für Deinen Kommentar und für Dein Interesse an unserer Website. Besten Dank auch für die positive Würdigung unserer Beiträge.

      Darf ich nachstehend zu Deinen Ausführungen kurz Stellung nehmen, und zwar differenziert nach den beiden Abschnitten.

      I Abschnitt

      1. Ich bin vor zwei Wochen erstmals mit dem Thalys von Brüssel nach Paris gefahren. Die Reise in der zweiten Klasse kostete EUR 70.-. Die Fahrt dauerte 82 Minuten. Der Komfort in der zweiten Klasse entspricht beinahe demjenigen der 1. Klasse in den DS der SBB. Gestern bin ich mit einem ICE von Sargans nach Zürich gefahren. Diesmal in der 1. Klasse. So stelle ich mir das Reisen im Fernverkehr vor.

      2. Ich leite regelmässig Ski- und Bergtouren. Wenn wir jeweils am Sonntagabend in Chur oder Visp mit Skiern und Gepäck in den Zug steigen, erleben wir regelmässig unhaltbare Zustände.

      3. Ich komme damit zum Kernproblem unserer Bahnen – ich erinnere mich an eine unserer interessanten Diskussionen – nämlich folgendem. Der Anteil des öffentlichen Verkehrs am Modalsplit nimmt kaum noch zu. Zudem entwickelt sich die Nachfrage während des Tages immer ungleichförmiger und steigt nur noch zu den Stosszeiten. Das bedeutet, dass die Menschen immer weniger aus freien Stücken, sondern nur noch mangels einer Alternative den öffentlichen Verkehr benutzen. Die Staus auf den Autobahnen in den grossen Ballungszentren sind exponentiell gestiegen.

      4. Ich vertrete die Auffassung, dass der Rückhalt der Eisenbahn in der Bevölkerung und die gesellschaftliche Positionierung des Verkehrsmittels Bahn stark abgenommen haben. Ich ertrage die Diskussionen über den nächsten Ausbauschritt der Eisenbahninfrastruktur kaum mehr. Lumpige elfeinhalb Milliarden Franken – und das verteilt über zehn Jahre. Man soll die Verkehrsträger nicht gegeneinander ausspielen. Aber vergleiche das Kosten/Nutzen Verhältnis der „Transjurane“ mit dem kommunizierten Ausbauschritt bei der Bahn. Mir bleibt die Hoffnung, dass das Parlament den
      den Finanzrahmen erhöht und den Wisenbergtunnel und den Tiefbahnhof Luzern bauen lässt. On verra! Jährlich fliessen dem BIF fast fünf Milliarden zu. Geld sollte als da sein!

      5. Summa summarum haben wir immer noch eine gute Eisenbahn. Vor allem die „Privatbahnen“! Aber die Entwicklungen im benachbarten Ausland sind beeindruckend. Ich studiere eher weniger Fachzeitschriften, sondern analysiere die Gegebenheiten vor Ort.

      II Situationsanalyse europäisches Bahnsystem

      1. Hier triffst Du den Nagel meines Erachtens auf den Kopf. Mit den heutigen Strukturen können die europäischen Bahnen nicht prosperieren.

      2. Im Anschluss an die enorm aufschlussreiche Exkursion entlang der Rail Freight Corridors Nr. 2 habe ich den Inhalt der Schweizer Handbücher für die Verkehrswirtschaft seit 2000 aufgrund der Inhaltsverzeichnisse überflogen. Viel wurde geschrieben und wenig wurde erreicht.

      3. Ich arbeitet an einem Beitrag über den europäischen Bahngüterverkehr und werde ihn hier demnächst veröffentlichen.

      Bis bald und alles Gute

      Freundliche Grüsse

      Ernst Rota

  2. Guten Tag Ernst

    Danke für den lobenden Bericht über die unzumutbaren Zustände für Reisende während Tagen. Leider dauerte es mit der Betreuung in dem Umfang wie im Bericht beschrieben.

    Ich fuhr am 16. August 2017 (also 4 Tage nach dem Ereignis) mit kleinem Reisegepäck Richtung Frankfurt. Mir ist aufgefallen, dass viele Reisende gar nicht realisiert haben, dass sie mit ihrem umfangreichen Gepäck schon in Baden-Baden den Zug wieder verlassen müssen. In Baden-Baden habe ich vier Beamte der DB beim Umstieg auf die Busse zu Gesicht bekommen. Deren Auftreten hinterliess den Eindruck, dass ihnen die Masse der zum Teil überforderten Reisenden (ältere Leute) nicht geheuer war. Auch fehlten mir in der engen Unterführung Anschriften wo ich die Busse finde.
    In Rastatt war der Umstieg Bus – Bahn wesentlich angenehmer, jedoch fuhren die ICE nicht weiter wie in Basel ursprünglich angeschrieben – was für zusätzliche Verwirrung sorgte (ICE nach Berlin bis Baden-Baden – Busfahrt nach Rastatt – dort startete der ICE nach Hamburg weiter).
    Bei der Rückreise am 22. August 2017 ein ähnliches Bild in umgekehrter Richtung.

    Bei der Fahrt am 11. September 2017, wiederum Richtung Frankfurt, hatte sich etliches verbessert. Die Reisenden vor dem Halt in Baden-Baden wurden besser orientiert – dadurch entstand keine „Umsteigepanik“. Jedoch das Trenngeländer in der Unterführung Süd in Baden-Baden war immer noch vorhanden, was ein flüssigeres Durchkommen verhinderte. In Rastatt sind mir die in Deinem Bericht erwähnten Metallpodeste wie die Helfer bei jeder Wagentüre sofort aufgefallen. Doch konnte ich noch kein Zeltdach und WC-Container sehen.
    Bei der Rückfahrt am 16. September in umgekehrter Richtung war das Umsteigen Bahn – Bus in Rastatt wie von Dir beschrieben sehr ruhig und geordnet erfolgt, was bei meiner ersten Fahrt absolut nicht zutraf.
    Als „Vielfahrer“ habe ich die Wagen in den Zügen ausgewählt, die am nächsten bei der Unterführung in Baden-Baden bzw. Bahnhofsgebäude Rastatt zum Stillstand kamen. So war ich trotz Gepäck jedes Mal bei den Ersten im Bus der kurze Zeit später abfuhr.
    Bewundert habe ich bei den vier Busfahrten die Geduld der Chauffeure.

    Freundliche Grüsse
    Hans

    • Lieber Hans

      Vielen Dank für Deinen Kommentar und für Dein Interesse an unserer Website. Darf ich mich zu Deinen Ausführungen kurz äussern:

      1. In der Tat war das Dispositiv der DB AG für den Personenverkehr anfänglich unzureichend. Dies geht auch aus dem E-Mail eines Kollegen hervor, dass ich Dir persönlich gesandt habe.

      2. Offensichtlich haben sich die zuständigen Stellen der DB AG aber als lernfähig erwiesen. Die anlässlich meiner Besichtigung gemachten Beobachtungen haben mich sehr beeindruckt.

      3. Erstaunlich war, dass es die Infrastruktur nicht zuliess, die Züge in Baden-Baden auf das Gleis 1 umzuleiten. So hätte man das Umsteigen wie in Rastatt ebenerdig – d.h. ohne Benützung der Unterführung – ermöglichen können.

      4. Ich war vor einigen Monaten in der Schweiz mit einer Betriebsstörung konfrontiert. Mehr darüber über diesen Link: http://fokus-oev-schweiz.ch/2015/12/20/gueterzug-am-gotthard-entgleist-krisenmanagement-der-sbb-ein-fiasko/

      Weiterhin viel Freude an unserer Website

      Freundliche Grüsse

      Ernst Rota

  3. Liebe Leserinnen und Leser

    Wie mir scheint, hat die Deutsche Bahn nun betreffend der Kundenbetreuung erheblich dazugelernt.

    Ich selbst führt am Sonntag, 13. August 2017, also etwas mehr als einen Tag nach der Streckensperrung, um 17.55 Uhr von Köln via Rastatt nach Basel zurück und erlebte bei der Kundenbetreuung eine weitgehend abwesende Deutsche Bahn.

    Insgesamt machte sich die DB als erstes mit zwei Durchsagen im Zug zwischen Köln und Karlsruhe bemerkbar. Dabei wurde ankündigt, dass wir in Raststatt wegen einer Streckensperrung bereits in Karlsruhe auf Busse umsteigen müssten.

    In Karlsruhe standen die Leute dann ohne jegliche Infos auf dem Busbahnhof herum. Es gab hier weder für die nur eine kurze Strecke reisenden Passagiere oder für diejenigen von Basel aus in verschiedene Richtungen weiter reisenden Menschen irgendwelche Informationen. Auch ältere Menschen oder Familien mit Kindern (wie beispielsweise jene Leute, die neben mir standen und nach Chur weiter reisen mussten) wurden gänzlich alleine gelassen.

    Nach ca. 30 Minuten Wartezeit tauchten dann ohne Ankündigung die ersten Busse auf, von denen mich dann einer nach ca. 20 Minuten zum Bahnhof Raststatt brachte. Während der ganzen Zeit auf dem Bahnhof Karlsruhe oder auch später sah ich (vielleicht wegen der sehr grossen Anzahl von Passagieren) keinen einzigen Mitarbeiter der Deutschen Bahn.

    Die einzigen Mitarbeiter der Deutschen Bahn, die ich selbst entdecken konnte, waren jene im Ersatzzug zwischen Raststatt und Basel, die selbst auf dem Heimweg waren. Von Zeitpunkt des Aussteigens in Karlsruhe gab es bis auf eine einzige, sehr späte Durchsage vor Freiburg im fahrenden Zug KEINERLEI Informationen bis kurz vor dem Badischen Bahnhof.

    Vor allem ältere Menschen oder Familien mit Kindern oder Menschen die ab Basel noch weiterreisen mussten, wurden an diesem Sonntagabend gänzlich alleine gelassen. Alleine gelassen wurden auch die auf dem Heimweg befindlichen Mitarbeiter der DB, die um ca. 2 Uhr nach Hause gekommen sind und danach um ca. 5 Uhr wieder zur Arbeit erscheinen sollten. Sie erreichten schlicht keine Vorgesetzten mehr, was ich durch Zufall mitbekam. Ein Mitarbeiter, den sie erreichen konnten, sagte ihnen, dass sie wie geplant am nächsten Morgen nach den nur gute zwei Stunden Schlaf zur Arbeit kommen sollten. Nur schon diesen Umstand, dass diese Mitarbeiter nach zwei Stunden Schlaf wieder zur Arbeit gehen sollten, fand ich schlichtweg inakzeptabel.

    Währen der längeren Wartezeit in Raststatt bekam ich auch mit, dass die Zentrale der DB das losfahren des bereits sehr vollen Zuges mit der Begründung verweigerte, dass noch mehr Busse mit weiteren Passagieren kommen würden. In Wagen des Zuges standen die Leute bereits zusammengepresst, selbst in den Gängen. Soweit ich es mitbekommen habe, meldete dann irgend jemand der Zentrale, dass man mit einem so mit Menschen vollgestopften Zug nicht loszufahren dürfe. Nach ca. Minuten fuhr der Zug dann ab ohne auf diese weiteren Busse zu warten. Es war meines Wissens der letzte Zug, der in dieser Nacht nach Basel fuhr.

    Ach ja, im Badischen Bahnhof wurden die schätzungsweise immer noch mehrere hundert Menschen zählende Gruppe von drei oder vier Bahnangestellten empfangen. Das fanden die wartenden Menschen dann schlichtweg peinlich, was sich in Unmutskundgebungen äusserte,

    Einer der Bahnangestellten trat dann vor und rief, soweit ich es mitbekam: Alle Leute auf dem Weg nach Zürich sollen ihm nach rechts folgen und alle anderen auf der linken Seite warten. Danach wurden die Passagiere von ihm in kleinen dreier bis fünfer Gruppen auf die dort anwesenden Taxifahrer verteilt. Diese Taxifahrer haben sich selbst organisiert und erhielten auch am zweiten Tag nach dem Debakel keinerlei Informationen von der DB.

    Insgesamt erlebte ich eine sehr weitgehend abwesende Kundenbetreuung an diesem zweiten Tag (Sonntagabend), die ich und viele andere Menschen als eine einzige Katastrophe erlebt haben.

    Ich kann sicher nur für mich sprechen, wenn ich sage, dass ich das Ganze als ein weitgehendes Versagen der Kundenbetreuung der DB erlebt habe. Zugleich bin ich auf Grund der Gespräche mit Mitreisenden absolut sicher, dass diese Erfahrungen von unzähligen Leidensgenossinnen und Leidensgenossen geteilt werden.

    Mit besten Grüssen
    Markus A. Bamert

    • Lieber Markus

      Vielen Dank für Deine ausführliche Schilderung und für Dein Interesse an unserer Website.
      Hoffen wir, dass Bahnpassagiere in Deutschland und anderswo zukünftig von derartigen Pannen verschont bleiben.

      Weiterhin viel Freude an http://www.fokus-oev-schweiz.ch.

      Freundliche Grüsse

      Ernst Rota

      P.S.: Ich habe das Datum im ersten Kommentar geändert und das Korrektur-E-Mail gelöscht.

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