Der Bahnhof von Bruck an der Mur – ein Kronjuwel

In den letzten Jahren wurden in Österreich praktisch alle grösseren Bahnhöfe erneuert oder neu gebaut. Herausragend sind aus Sicht des Verfassers Graz, Salzburg, Wien Hauptbahnhof und Bruck an der Mur. Der letztere – Bruck an der Mur – wird hier kurz präsentiert.

Bruck an der Mur liegt an den Strecken von Wien nach Graz und von Wien nach Villach. Umfahren wird Bruck von den Zügen von Graz nach Westen. Dank günstigen Anschlüssen von Bruck aus kann in Leoben in die Züge nach Westen umgestiegen werden.

Von Bruck an der Mur besteht nach Graz im Fernverkehr und im Regionalverkehr Stundentakt. Villach kann alle zwei Stunden mit einem Fernzug erreicht werden. Auf den Relationen nach Leoben und nach Mürzzuschlag besteht im Regionalverkehr Stundentakt, nach Wien verkehren rund 24 Fernzüge. Bruck ist zudem Umsteigepunkt zu Regionalbussen und dem Ortsbus von Bruck. Ein mit dem Bahnhof verbundenes grosszügiges Parkhaus und ein grosser Velounterstand gewährleisten eine perfekte Verbindung zwischen dem öffentlichen und dem Individualverkehr.

Die verkehrstechnische Lage von Bruck lässt sich in etwa vergleichen mit Brugg, Bülach, Palézieux oder Sargans.

Nachstehend ein paar Eindrücke aus Bruck an der Mur:

Überblick

Bushof

Bruck 5 Zugang 3

Eingangsbereich

Bahnhofhalle

Blick nach Aussen

Abgang zur Unterführung

Servicebereich

Unterführung

Perronaufgang

Blick auf die Perron

Velounterstand

Parkhaus

Aufgang zum Parkhaus

Passerelle zum Parkhaus

Blick aus dem Parkhaus zur Passerelle

Ausführungsdetail

Nun, die Bilder sprechen für sich. In einen solchen Bahnhof geht man gerne. Das Risiko von Untaten wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder Vergewaltigungen ist viel geringer als in den Vergleichsbahnhöfen. Auch ist zu erwarten, dass Passagiere, die durch diese Anlagen zu ihrem Zug gelangen, sich auch in den Zügen viel korrekter verhalten – weil sie als Menschen empfangen wurden.

Über diesen Link zu Picasa können weitere frei verwertbare Bilder vom Bahnhof Bruck an der Mur angeschaut werden:

https://picasaweb.google.com/111936690197753821302/BruckAnDerMur2015_11_18

 

 

 

2 Gedanken zu „Der Bahnhof von Bruck an der Mur – ein Kronjuwel

  1. Ende Juni 2015 hielten wir uns mit einer eisenbahninteressierten Gruppe in der Umgebung von Graz und Villach auf. Ernst Rota hat recht, viele Bahnhöfe, auch kleinere, wurden in Österreich auf Vordermann gebracht und fast überall gibt es einen Lift auf das Perron. Im Bahnhof Bruck an der Mur sind wir einmal umgestiegen und da kann ich nur sagen, der ist wirklich super gemacht, da könnte sich die SBB eine Tranche abschneiden. Allerdings, was dann aber die Zuganschlüsse in der Fläche betrifft, so happert es dort manchmal recht bedenklich, da lob ich mir wieder die SBB.
    Grüsse Roland Herter aus Winterthur

  2. Die Anlage macht einen zweckmässigen Eindruck. Die SBB hätte eigentlich viel zu tun im Bereich Bahnhöfe: in den vergangenen zwei Jahrzehnten sind viele Anlagen zwar modernisiert, aber der Umfang der Betriebsanlagen eher zurückgebaut als ausgebaut worden. Nun müssen diese für viel Geld bereits wieder erweitert bzw. mit zusätzlichen Elementen zur Leistungssteigerung wie zusätzlichen Spurwechseln, Weichenverbindungen oder Abschnittsignalen ergänzt werden. Dabei bleibt das Problem bestehen, dass die Dimensionierung der Publikumsanlagen oft ungenüngend ist. Dies hängt mit der stetigen Zunahme des Fahrgastaufkommens zusammen, das offensichtlich unterschätzt worden ist. Zu dessen Bewältigung wird einstöckiges durch doppelstöckiges Rollmaterial ersetzt, womit die Anzahl gleichzeitig innert kurzer Zeit ein- oder aussteigender Fahrgäste sprunghaft angestiegen ist. Besonders befremdlich ist, dass jahrzehnte alte Anlagen diesen Anforderungen oft besser gewachsen sind als solche die erst vor wenigen Jahren erstellt wurden. Ein weit herum bekanntes und besonders befremdliches Beispiel ist der Knoten Visp, der an Spitzentagen hoffnungslos überläuft. Durch die ungenügende Anlage werden laufend Züge verspätet und im Extremfall auch Anschlüsse gebrochen. Es sind Einzelfälle bekannt, in welchen ein voll besetzter Reisezug nicht einfahren konnte, da die Perrongleise alle besetzt waren, unter anderem mit einem vorausfahrenden Entlastungszug, und die Anschlüsse letztlich ohne Abwarten des ursprünglich pünktlichen Stammzuges abfahren mussten. Solche offensichtlich unterdimensionierten Anlagen werden irgendwann mit viel Aufwand ausgebaut werden müssen; damit wurde nichts gespart, sondern der Bahnverkehr beeinträchtigt und zusätzliche Mittel verloren, da ein nachträglicher Ausbau oft mehr kostet als eine grosszügigere Gestaltung beim Neubau. Mehr Weitsicht beim Planen dieser Infrastrukturen ist drindend erforderlich!

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