Aufgestauter Unterhaltsbedarf – Fragen an den Verwaltungsrat der SBB AG

Bekanntlich weist die Infrastruktur des Schweizer Eisenbahnnetzes einen enormen aufgestauten Unterhaltsbedarf auf. Die finanziellen Mittel für die Wiederherstellung eines einwandfreien Zustandes sind riesig. Die periodischen Aussagen der Führung der SBB folgen einer gewissen Gesetzmässigkeit – jedes Mal wird es teurer und dauert länger. Parallelen zur Berichterstattung über die Lage in Griechenland liegen auf der Hand – stets teurer und stets länger.

Die Kunden der SBB sind von den Auswirkungen in zweifacher Hinsicht betroffen – erstens sollen sie sich über höhere Billettpreise mit CHF 100 Mio. an den Kosten der Wiederinstandsetzung beteiligen und zweitens leiden sie in zunehmendem Mass unter den Auswirkungen der Schäden. Die Begründung der Verspätungs- oder Ausfallmeldungen mit „Schäden am Gleis“ ist sattsam bekannt.

Signal WP

Erstaunlich ist, dass die Frage nach der Verantwortung für dieses offensichtliche Malaise nicht gestellt wird. Dabei liegen schon seit mehreren Jahren Alarmsignale von Fachleuten und Behördenvertretern vor. So unter anderem von Sepp Moser in seinem lesenswerten Buch „Warnsignal“. Bei einem börsenkotierten Unternehmen wäre seitens der Aktionäre oder der Öffentlichkeit wohl der Ruf nach personellen Konsequenzen erfolgt – nicht so bei den SBB.

Nun, das Versagen des Verwaltungsrates liegt auf der Hand. Gemäss dem rechtlichen Rahmen gehört die Ausstattung des Unternehmens mit einem aussagefähigen Finanz- und Rechnungswesens zu den wichtigsten und nicht delegierbaren Aufgaben des Verwaltungsrates. Ist dies der zuständigen Bundesrätin überhaupt bekannt?

Besonders gravierend ist, dass offensichtlich keine aussagefähige Anlagenbuchhaltung geführt oder beachtet wird. Diese müsste – auf der Grundlage von regelmässigen Zustandsanalysen – den mutmasslichen Unterhaltsbedarf jederzeit und zuverlässig ausweisen.

Störend sind zweierlei. Erstens werden die Verursacher dieser Misere nicht zur Rechenschaft gezogen und bleiben für die Schadenbehebung in der Pflicht. Man macht den Bock zum Gärtner. Zweitens hat die SBB an ihre Spitzenleute infolge der zu hoch ausgewiesenen Gewinne zu hohe Boni ausgeschüttet. Abschreibungen sind bekanntlich Aufwand, und der Aufwand reduziert den Gewinn.

Eigentlich drängt sich der sofortige Rücktritt des Verwaltungsrates auf. Alles andere wäre ein Skandal.

2 Gedanken zu „Aufgestauter Unterhaltsbedarf – Fragen an den Verwaltungsrat der SBB AG

  1. Guten Tag
    Ihr Beitrag wurde soeben an den SBB – Rechtsdienst weitergeleitet. Dieser Beitrag ist ehrverletzend und nicht korrekt. Eine entsprechende Anzeige mit einem Gerichtsverfahren erfolgt in den nächsten Tagen.

    Freundliche Grüsse
    Andreas Meier, CEO SBB CFF FFS

  2. Liebe Leserinnen und Leser
    Hier der Autorenvermerk dieses sonderbaren Kommentars. Offensichtlich kennt der Verfasser nicht einmal die korrekte Schreibweise des Familiennamens von Herrn Andreas Meyer. Möge er oder sie sich schämen.

    Autor: Andreas Meier (IP: 178.197.229.238, 238.229.197.178.dynamic.wless.zhbmb00p-cgnat.res.cust.swisscom.ch)
    E-Mail: andreas.meier@sbb.ch
    URL: http://www.sbb.ch
    Whois: http://whois.arin.net/rest/ip/178.197.229.238

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